Aprilwetter

Aprilwetter hat einen ganz besonderen Ruf.  Es ist oft nicht vorhersehbar.  Mit dem Begriff “Aprilwetter” ist gewöhnlich ein rascher Wechsel zwischen Sonne und Regenwetter gemeint. Aber es handelt sich oft auch um Extreme: Oft kehrt im April der Winter zurück, so wie zum Beispiel letztes Jahr (2017) wo es Ende April Frost gab und sogar schneite. In manchen Jahren gibt es im April aber auch schon die erste Hitzewelle. Ich erinnere mich an Jahre, wo man im April bereits in Berlin in den Seen baden gehen konnte

So eine kleine Hitzewelle gab es gerade in Mitteleuropa. Jedoch scheint es so, dass auch das Aprilwetter ein Kandidat für immer größere Wetterextreme wird. In den letzten Tagen fielen zahlreiche Temperaturrekorde. Zum Beispiel war es am 19 April 2018 in Jena sogar 29,7 Grad warm.

Aber warum ist das Wetter im April so außergewöhnlich? Es sind bei der Wetterentwicklung eine Reihe von Faktoren involviert: im April wird es wärmer durch die intensivere Sonneneinstrahlung, aber es gibt einen großen Unterschied zwischen der Landmasse und dem Meer. Der Atlantik ist noch sehr kalt. Darüber hinaus ist es in den nördlichen Regionen sehr kalt. Zur selben Zeit ist es aber in Nordafrika und im südlichen Europa schon warm.

Zum typischen Aprilwetter kommt es, wenn kalte Luft von Nordatlantik und Nordsee Mitteleuropa erreicht und dabei Feuchtigkeit aufnimt. Über Land nun erwärmt sich die Luft, trifft vielleicht auch auf warme Luft aus dem Süden und steigt auf. Die Feuchtigkeit in der Luft bildet nun bei Abkühlung in den oberen Luftschichten Schauerwolken. Die ganze Luftmasse ist instabil. Da es in der Höhe sehr kalt ist, kommt es zu Graupel, Hagel, Schauern und sogar Schnee.

Der Effekt wird komplettiert, wenn kalte Luft absinkt und größere Bereiche mit klarem Himmel zwischen den Schauerwolken entstehen lässt. Auf diese Weise passiert dann das typische Aprilwetter dann: ein Wechsel aus Schauerwolken und Sonne.

Aprilwetter ist eine normale Wettererscheinung, die eindrucksvoll den Kampf zwischen Winter und Sommer demonstriert. Manche Menschen leiden aber darunter, nicht nur weil man sich schnell noch einmal eine Erkältung holt, sondern weil dieses Wetter auch Kopfschmerzen verursachen kann. Schuld daran können minimale Druckunterschiede und der Temperaturwechsel sein.

Auch für die Landwirtschaft ist das Aprilwetter eine Herausforderung: der späte Wintereinbruch 2017 führte zu Ernteausfällen. Besonders empfindlich sind die Obstbäume, die in dieser Jahreszeit blühen.




Für Fotographen bietet dieses Wetter jedoch gute Möglichkeiten: es ist die beste Zeit im Jahr einen Regenbogen zu erwischen und die dunklen Schauerwolken schaffen imposante und dramatische Szenerien am Mittel, insbesondere am späten Nachmittag und am Morgen.

Die Bilder wurden am und um den Ammersee herum aufgenommen am ersten April 2018. Während einer Schiffsfahrt mit der Ammerseeschiffahrt wechselte das Wetter mehrmals zwischen Sonne und jeder Menge Regen.

Die Wetterdienste kündigen ein Ende der auffälligen Wärmeperiode für das Wochenende, 21. bis 22. April an. Dann wird es voraussichtlich zu Gewittern und möglicherweise Unwettern kommen. Der Regen ist jedoch wegen der gestiegenen Waldbrandgefahr willkommen.

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