Der Japanische Garten in Augsburg (Bayern)

Der Japanische Garten in Augsburg ist zu jeder Jahreszeit ein Traum! Vor allem im Herbst präsentiert er ein unvergleichliches Feuerwerk gelber und roter Farbtöne. Ihr müsst nicht nach Japan reisen, um die Faszination eines klassischen japanischen Gartens und der vielen Motive, die er bietet, zu erleben.

In Augsburg, einer Großstadt im Südwesten Bayerns, befindet sich unweit des Stadtzentrums einer der beeindruckendsten und repräsentativsten Japanischen Gärten Europas. Der japanische Landschaftsarchitekt Yoshikuni Araki entwarf diesen „Garten der Freundschaft“. Er schuf eine Anlage, in der Bäume, Pflanzen, Sträucher und Wasserelemente sich zu einem einzigartigen Gartenkunstwerk zusammenfügen und den Besuchern ein außergewöhnliches Naturerlebnis bieten.

Wasser ist ein elementarer Bestandteil des Japanischen Gartens. Die Gartenarchitekten machten sich Augsburgs besondere Landschaft zunutze, in der Wasser ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Zwei Flüsse, Wertach und Lech, sowie eine große Anzahl von Kanälen in der Stadt und um sie herum unterstützten Augsburg einst bei seinem Aufstieg zu einem bedeutenden Industriezentrum. Das Wassermanagement-System der bayerisch-schwäbischen Metropole ist ein technisches Meisterwerk und gehört heute zum UNESCO WELTKULTURERBE.

Einer der vielen Augsburger Wasserläufe fließt direkt durch den Botanischen Garten, zu dem der Japanische Garten als integraler Bestandteil gehört. Das Wasser eines Baches aus dem angrenzenden Siebentischwald stürzt hier über Granitbrocken herab, um auf der nördlichen Seite des Japanischen Gartens unter einer Brücke zu verschwinden.

1985 wurde der Japanische Garten als Geschenk zum 2000-jährigen Jubiläum der Stadt geschaffen. Er steht auch für die freundschaftlichen Beziehungen zu den Partnerstädten Amagasaki und Nagahama; eine Freundschaft, die von Magokichi Yamaoka, dem Präsidenten des Maschinenbauunternehmens Yanmar, begründet wurde. Yamaoka war ein großer Verehrer Rudolf Diesels, dessen Familie aus Augsburg stammte, und stiftete ihm einen Zen-Garten im Wittelsbacher Park in Augsburg.

Der Japanische Garten im Botanischen Garten Augsburg präsentiert japanische Gartenkunst in Vollendung. Inspiriert wurde sein Architekt Araki durch die großen Gartenvorbilder in Kyoto. Japanische Gärten sind Kunstwerke, die eine Landschaft en miniature spiegeln und eine spirituelle Qualität besitzen. Der Garten hat zwei Eingänge, und man kann je nach Ausgangsort stundenlang neue Blickwinkel und Perspektiven entdecken. Unregelmäßig geschwungene Pfade, ein charakteristisches Element, führen zu den interessantesten Punkten. An markanten Standorten sind typisch japanische Steinlaternen (Ishidoro) platziert. Im Zentrum des Gartens befindet sich ein Teich (Euchi), der das Meer symbolisiert. Zwei Pavillons (Azumaya) stehen an diesem Teich; der größere von ihnen erinnert an einen Tempel und ist ein idealer Ort zum kontemplativen Verweilen. Von hier aus eröffnet sich ein freier Blick auf den schon erwähnten Wasserfall, dessen Granitfelsen übrigens aus dem Fichtelgebirge im Norden Bayerns hierher transportiert wurden.

Der Wasserfall und die Felsen erzeugen den Eindruck einer Gebirgslandschaft.

Ein magischer Ort: Felsen mit Flechten und Moos, ein dichtes Blätterdach und Wasser, das über den Granit herabstürzt.

Bäume und Stauden spielen eine wichtige Rolle im Japanischen Garten. Neben den charakteristischen Kirschbäumen gibt es weitere typisch japanische Pflanzen wie Azaleen und Rhododendren. Aufgrund der anderen Klimazone ist zwar keine ausschließlich japanische Bepflanzung möglich; man hat aber bei der Pflanzenauswahl Kompromisse gefunden, die den authentischen Eindruck eines Japangartens nicht beeinträchtigen.

Der Japanische Garten ist das ganze Jahr über ein ansprechender Ort. Zu den Höhepunkten im Jahreslauf gehören das Kirschblütenfest im Frühjahr und natürlich die faszinierenden Farben im Herbst. Grün, Gelb und ein intensives Rot sind dann dominierend. Für Fotografen bieten sich hier außergewöhnliche Motive und Möglichkeiten, auch wenn am Wochenende viele Besucher den Garten bevölkern. Ein guter Zeitpunkt zum Fotografieren ist sicherlich unmittelbar nach der Öffnung des Gartens um 9 Uhr morgens.

Weitere Informationen unter: www.augsburg.de/botanischergarten

Der Japanische Garten im Botanischen Garten ist leicht zugänglich. Einen (geringen) Eintrittspreis bezahlen muss man nur am Haupteingang des Botanischen Gartens und kann dann alle zugehörigen Gärten (z. B. auch Römergarten, Apothekergarten usw.) besuchen. Vor der Anlage befindet sich ein großer Parkplatz. Vom Hauptbahnhof Augsburg erreicht man den Botanischen Garten mit der Buslinie 32, die fast direkt vor dem Eingang hält. Der Botanische Garten grenzt an einer Seite an den Augsburger Siebentischwald, einen großen Landschaftspark und Wald, der zu weiteren lohnenden Ausflügen einlädt.

© Deutsche Übersetzung: Susanne Niemuth-Engelmann / Redaktionsbüro Niemuth, https://redaktionsbuero-niemuth.de/ / 23.01.24


Blautopf, Blaubeuren – Ein Ort romantischer Sagen und Märchen

von Peter Engelmann, 10. August 2022


Habt ihr schon einmal nach einem Motiv gesucht, um die deutsche Romantik in Reinform darzustellen? Der Blautopfsee bei Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb ist genau so ein Motiv.

Der Blautopfsee ist die zweitgrößte Karstquelle Deutschlands und dient als Quelle des Flusses Blau. Seine Besucher sehen ein magisch erscheinendes Gewässer, dessen intensive Farbe zwischen Blau und Smaragdgrün changiert und sich immer wieder verändert. Der Blautopf sieht aus wie ein riesiges Auge oder wie ein Portal zu einer anderen Welt. 

Was brauchen wir noch für eine romantische Märchenkulisse? Genau: ein rauschendes Mühlrad, eine geheimnisvolle Schmiede und eine mittelalterliche Stadt – es ist alles vorhanden. 

Jede Menge Motive

Genau gegenüber vom tiefblauen See befindet sich eine historische Hammerschmiede. Auch wenn das heute darin untergebrachte Café und das Informationszentrum für Touristen uns zurück in die Gegenwart holen, stören diese Einrichtungen den romantischen Eindruck nicht im Geringsten. Wer hätte schon etwas gegen eine Tasse Kaffee am Ufer des Blautopfes, mit Blick auf die glitzernde Wasseroberfläche, die die umgebenden Baumkronen spiegelt? 

In unmittelbarer Nähe schließt sich das Städtchen Blaubeuren mit seinen zahlreichen pittoresken Fachwerkhäusern im alemannischen Stil, teilweise noch mit  mittelalterlicher Bausubstanz und unter strengem Denkmalschutz, und seiner berühmten spätgotischen Klosteranlage an. Um das romantische Panorama zu komplettieren, thronen malerische Burgruinen auf den Hügeln über dem Tal.

Der Blautopf und Blaubeuren liegen inmitten eines breiten Tals unweit von Ulm, der größten Stadt in der Nachbarschaft. Sie sind beliebte Touristenziele.

Romantische Fantasie

Es ist kaum verwunderlich, dass der Blautopf mit seiner außergewöhnlichen Farbe und seiner unauslotbaren Tiefe eine Inspiration für viele Volksmärchen und romantische Geschichten war. Angeblich stahlen Nixen regelmäßig das Tiefenlot, wenn Forscher versuchten, Messungen vorzunehmen. Schriftsteller wie E. T. A. Hoffmann oder Ludwig Tieck und Maler wie Caspar David Friedrich und Johann Friedrich Overbeck prägten im frühen 19. Jahrhundert das Zeitalter der Romantik. In dieser Ära wurde die Karstquelle zunehmend bekannter, weil sie die romantische Fantasie anregte. Die Übergänge zur nachfolgenden Epoche des Biedermeier waren fließend, und auch ihre Dichter ließen sich noch vom Blautopf inspirieren. 

Die schöne Lau

Eduard Mörike, ein bekannter deutscher Romancier und Dichter des Biedermeier, verarbeitete viele Geschichten aus der Region in seinem Märchen „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“ (1853). Es ist die Geschichte eines Wandergesellen, der von Stuttgart nach Blaubeuren reist. In diese Rahmenhandlung baute Mörike mehrere Binnengeschichten ein, darunter die „Historie von der Schönen Lau“: Die Meerjungfrau Lau lebt mit ihrem Mann, einem Wassernix, an der Donaumündung. Weil sie nicht lachen kann, wird sie von ihm verstoßen und auf den Grund des Blautopfes gesperrt. Schließlich kommt ihr die Wirtin des Gasthauses Nonnenhof, eine waschechte Schwäbin, mit ihren Scherzen zu Hilfe – Lau kann herzlich lachen und ist rehabilitiert. Eine kleine Statue am See erinnert an ihre Geschichte, doch viel romantischer ist es, sich vorzustellen, dass das Gras auf der Wasseroberfläche in Wahrheit ihre langen Haare sind, die aus der Tiefe emporsteigen …

Eines der beeindruckendsten Wasserhöhlensysteme Deutschlands

Moderne wissenschaftliche Entdeckungen in der Region sind indes noch fantastischer als die reiche Imagination romantischer Schriftsteller. Offiziell ist das Quellbecken 22 Meter tief, aber auf seinem Grund ist man noch lange nicht am Ende: Der Blautopf ist der Eingang zu einem unglaublichen Höhlensystem. Taucher nutzen den Blautopfsee als Einstiegspunkt für Expeditionen in das monumentale Höhlensystem „Blauhöhle“. Es ist in der Tat ein Portal zu einer anderen Welt.

Höhlentauchen ist ein gefährlicher Sport. Weil es unter Hobbytauchern immer wieder zu Unfällen kam, darunter auch tödliche, hat die Gemeinde den Blautopf seit den 1980er-Jahren für die Allgemeinheit gesperrt. Es gibt nur wenige Sondergenehmigungen, darunter für den Verein „Arbeitsgemeinschaft Blautopf“, der das Höhlensystem erforscht. Die Wasserhöhle wurde in den Jahren 1960–62 entdeckt. Später machte der Forscher und Taucher Jochen Hasenmayer weitere unglaubliche Entdeckungen. Die meisten Teile der Höhle befinden sich unter Wasser, aber es gibt riesige Gewölbe, die aus ausgetrockneten Unterwasserseen und riesigen Stalaktiten bestehen. Höhlenforscher sind fasziniert von dieser geheimen unterirdischen Welt, die noch viele Geheimnisse birgt. Bis heute ist dies ein gefährliches Terrain, das für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Es gibt jedoch erstaunliche Dokumentationen über Expeditionen in das Höhlensystem, wie „From The Blue, Into The Dark“, die sehr zu empfehlen sind.

Praktische Hinweise

Die beste Zeit für Fotografie und Videografie sind im Sommer die Morgenstunden. Der Blautopf ist ein Motiv, das besser aussieht, wenn die Sonne scheint. Seine beeindruckende blaugrüne Farbe entsteht durch die nanoskaligen Kalksteinpartikel. Sie sind dicht im See verteilt und bewirken einen Streulichteffekt.

Vielleicht solltet ihr aber auch den Herbst für einen Besuch in Betracht ziehen. Bei den umgebenden Bäumen handelt es sich nämlich überwiegend um Laubbäume. Mit dem magisch blauen See auf der einen Seite und den rot und gelb gefärbten Blättern auf der anderen ergibt sich eine wunderbare Farbpalette.

Anfahrt und Weg

Das Blautopf ist leicht erreichbar. Vom Bahnhof Blaubeuren sind es 25 Gehminuten. Blaubeuren ist ca. 16 km von Ulm entfernt. Die Bahnfahrt beträgt ab Ulm ca. 12 Minuten; Züge fahren häufig. Stuttgart ist ca. 80 km von Blaubeuren entfernt. In der Nähe des Blautopfs befindet sich ein großer Parkplatz.

Ein schöner Rundweg führt um den Blautopfsee. Von dort gibt es viele verschiedene Perspektiven auf das blaue Wasser und die Hammerschmiede.

Nach der Umrundung des Blautopfs führt der Weg direkt in das mittelalterliche Städtchen Blaubeuren.

In der Nähe des Blautopfs befindet sich das spätmittelalterliche Kloster Blaubeuren, in dem ein Museum untergebracht ist. Auf dem Klostergelände liegt auch das historische Badehaus der Mönche, das ebenfalls besichtigt werden kann. Wenn noch Zeit bleibt, ist das URMU, das Urgeschichtliche Museum, ein weiteres Highlight in dieser erstaunlichen Stadt. Spuren menschlicher Präsenz auf der Schwäbischen Alb reichen bis 40 000 v. Chr. zurück, und das Museum zeigt einige außergewöhnliche Relikte. Zu ihnen gehört der „Löwenmensch“, der als geheimnisvollstes und größtes Kunstwerk der jüngeren Altsteinzeit gilt.

Deutsche Bearbeitung: Redaktionsbüro Niemuth

Kategorien: Naturwunder, Sommer, Reisetipp, Unkategorisiert

Tags: Baden-Württemberg, Blaubeuren, Blautopf, Blautopfsee, Höhle, Karstquelle, Schwäbische Alb, Wasserhöhle

Das Himmelmoor in Norddeutschland – eine geheimnisvolle Landschaft

von Peter Engelmann, 5 Juli 2022

Das Himmelmoor bei Quickborn im Kreis Pinneberg (Metropolregion Hamburg) war einst das größte Hochmoor Schleswig-Holsteins und umfasste ursprünglich 600 Hektar Moorfläche. Heute ist das Naturschutzgebiet eine teils naturbelassene, teils rekultivierte Landschaft. Wie viele Hochmoore, wurde es lange ausgebeutet und überlebte nur knapp den Torfabbau. Von diesem ehemaligen Torfabbau sind noch viele Spuren erhalten. Heute wird das Himmelmoor häufig von Wanderern und Ausflüglern besucht.

Beobachtungsort für Naturliebhaber und Fotografen

Das Himmelmoor ist ein interessanter Raum für Naturliebhaber und ein Refugium für viele geschützte Pflanzen- und Tierarten, vor allem für eine große Vielfalt an Vögeln. Es gibt hier verschiedene Moortypen. All dies macht das Himmelmoor zu einem einzigartigen Motiv für Foto- und Videografen – hier gibt es einfach jede Menge faszinierender Dinge zu beobachten.

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Das Gebiet ist über einen vier Kilometer langen Wanderweg (oder über einen 12 Kilometer langen Weg, der die Umgebung einschließt) erreichbar. Bitte bleiben Sie immer auf dem Weg und richten Sie keinen Schaden an. Jedes interessante Motiv ist vom Weg aus zugänglich. Es gibt auch ein paar kleine Hügel als Aussichtspunkte. Teilweise ist der Weg mit Holzbohlen gesichert. Da der Untergrund zu manchen Jahreszeiten sehr feucht sein kann, macht ein solcher „Holzbohlenweg“ den Rundgang für Wanderer angenehmer.

Geschichte erleben mit der Torfbahn

Wenn Sie den Trail im Uhrzeigersinn begehen, können Sie gleich zu Beginn der Tour einige interessante Gebäude und Überreste aus der Zeit des Torfabbaus sehen. Zu den eindrucksvollsten Motiven gehören die alten Bahngleise, über die der Torf abtransportiert wurde. Sie sehen auch die kleinen Transportwagen, „Loren“ genannt. Gelegentlich sind diese Loren sogar als Sonderbahn für Besucher im Einsatz. „Die Torfbahn“ hat begrenzte Sitzplätze; Termine der Fahrten finden Sie hier. Auch auf einer eigenen Facebook-Seite gibt es dazu regelmäßige Updates. Während der Fahrten informiert ein Guide über das Himmelmoor und seine Geschichte, die wie viele Orte des Torfabbaus auch dunkle Aspekte hat. Häftlinge mussten diese schwere Arbeit oft unter unmenschlichen Bedingungen verrichten.

Neben einigen natürlichen Seen sind auch die Überreste aus der Torfgewinnung, auf die man immer wieder trifft, sehenswert. Es dauert lange, ein so sensibles Naturschutzgebiet zu rekultivieren. Ehrenamtliche Helfer investieren viel Zeit, um die Natur intakt zu halten und zugleich die historischen Überreste des Torfabbaus zu restaurieren. So ergeben sich unterwegs viele unterschiedliche Eindrücke. Im Sommer bieten das Wollgras und das Blau der Seen einen tollen Anblick.

Es ist sinnvoll, einige Stunden für einen Besuch des Himmelmoors einzuplanen. Entlang des Weges gibt es immer wieder interessante neue Blickwinkel und Aussichtspunkte. An heißen Tagen kann der Weg etwas anstrengend sein, doch man wird für den Aufstieg auf die kleinen Hügel mit schönen Panoramablicken belohnt.

Wollgras im Hochmoor

Stimmungsvolles Wolkenspiel …

Da wir uns hoch oben im Norden Deutschlands in Schleswig-Holstein befinden, wo das Land größtenteils flach ist, gibt es die charakteristischen „endlosen“ Horizonte. Sie tragen zum einzigartigen Eindruck des Himmelmoors bei. Das Meer ist nicht weit entfernt und an den meisten Tagen im Jahr weht Wind. Das Wetter ändert sich normalerweise oft, was spektakuläre Momente mit ziehenden Wolken und einem schnellen Wechsel der Stimmungen ermöglicht. Wie in jedem Moor herrscht hier eine besondere Atmosphäre. Moorlandschaften sind oft ein bisschen unheimlich und erscheinen manchmal sogar wie aus einer anderen Welt. Vielleicht haben Sie gerade deshalb Lust, an einem nebligen Herbsttag hierherzukommen … 

An diesem Tag gab es jedoch keine Gespenster oder andere mysteriöse Erscheinungen. 

Wiese und überflutetes Gebiet von einem erhöhten BeobachtungsplatzMeadow.

… und interessante Vegetation

Im Sommer ist es möglich, die sehr abwechslungsreiche Vegetation der Gegend zu studieren. Es gibt einige offene Landschaften, aber auch einen schönen Wald mit Birken, der recht märchenhaft anmutet. Beim Rundgang lohnt es sich, auf kleinere Details wie außergewöhnliche Blumen und Gräser zu achten. Auch die Tierwelt ist spannend und vielfältig. Man kann Libellen und Schmetterlinge beobachten, aber auch viele Vogelarten, darunter Weißstörche, Kraniche, Schwarzspechte und Uhus.

Die Grenze zwischen offener Moorlandschaft und Birkenwald.

An einigen Stellen kann man die verschiedenen Schichten des Bodens sehen. Bemerkenswert sind die strahlenden Farben. Alles ist besonders in dieser außergewöhnlichen Landschaft.

Interessante Plätze im Birkenwald entlang des Wanderweges, ein lebendes “Lehrgebiet”.

Moorlandschaften sind in der Regel weniger bunt als beispielsweise eine alpine Landschaft. Dies kann ein interessanter Aspekt bei der Aufnahme von Bildern sein, die eine Struktur enthalten sollten. Eines der faszinierendsten Elemente in dieser schier endlosen Weite ist das Zusammenspiel zwischen dem Wasser mit dem sich darin spiegelnden Himmel und der Moorlandschaft. 

Wildnis auf den ersten Blick, bei genauerem Hinsehen ergeben sich immer wieder interessante Strukturen.

Es ist immer besonders schön hier zu sein, wenn etwas Wind geht. Die Oberfläche des Sees kräuselt sich dann und ergibt interessante Strukturen..
Beobachtungsplatz am Weg

Das Himmelmoor ist gut erreichbar. Der nächstgelegene Bahnhof ist Quickborn mit der AKN aus Hamburg kommend. Das Naturschutzgebiet ist nicht weit von Hamburg entfernt. Es gibt einen Parkplatz am Ausgangspunkt, der während der Ferienzeit und an manchen Wochenenden sehr voll sein kann. Bitte halten Sie sich immer an die von den Behörden festgelegten Regeln.

Schleswig Holstein hat viele sehr wertvolle FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Lebensräume), von denen einige nicht weit voneinander entfernt sind. Es könnte sich also lohnen, etwas zu recherchieren und auch einige der anderen Naturdenkmäler im Umkreis zu besuchen.

Deutsche Bearbeitung: Redaktionsbüro Niemuth

Majestätische Berge und ein Zauberwald – Das Schwarzwassertal in Österreich

von Peter Engelmann, 28 Juli 2022

Das bekannte Kleinwalsertal im österreichischen Bundesland Vorarlberg ist im Winter wie im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Es gehört zwar zu Österreich, man kommt aber nur von Deutschland aus dorthin. Das Kleinwalsertal ist eine österreichische Enklave. Der Name Walser bezieht sich auf die Geschichte: Die erste Besiedlung erfolgte von Süden, aus der Schweizer Region Wallis. 

Bei Oberstdorf beginnt das Tal mit seinen vielen Aussichtspunkten. Die Hauptorte im Hochgebirge sind Mittelberg, Hirscheeg und Riezlern. Am Ende des Talschlusses liegt Baad. Vom Kleinwalsertal aus führen viele Wanderwege in wunderschöne und spektakuläre Hochtäler mit Almen. Eines davon ist das Schwarzwassertal. Dieses fantastische Tal bietet viele hervorragende Motive für Foto- und Videografen. Aufgrund seiner herausragenden geologischen Formationen und seiner reichen Flora ist es ein Muss für jeden Naturinteressierten. Auf dem Weg zur Melköde-Alm liegt ein Torfmoor.

Wildnis rund um den Ifen

Ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug ins Scharzwassertal ist der Parkplatz bei der Ifenbahn und der Auenhütte. Eine Bergstraße verbindet die Talstation der Ifenbahn, Hirschegg und Riezlern. Das Kleinwalsertal verfügt über ein hervorragendes öffentliches Verkehrsnetz. Busse kommen oft, und es gibt eine Busverbindung nach Oberstdorf in Deutschland; eine gute Alternative, wenn man das Auto nicht nutzen möchte. Der Wanderweg beginnt am Ende des Parkplatzes auf der linken Seite des Bahnhofs und führt zu einem See, der in magischen Grün- und Blautönen schimmert. Dieser Stausee liefert im Winter das Wasser für die Beschneiungsanlagen. Zwischen dem See und der Alm Melköde (wo Sie im Sommer essen und trinken können), liegt auf der linken Seite des Weges ein beeindruckender, unberührter Bergwald. An manchen Stellen wirken massive Felsen wie antike Relikte. Auch wenn es sehr bequem ist, dort zu laufen – und natürlich sind hier oft viele Wanderer –, ist es ein Gefühl, als würde man in die Wildnis eintreten.

Über dem Tal thront der einschüchternde Hohe Ifen. Dieser Berg ist eine weitere großartige Sehenswürdigkeit und ein sehr interessantes geologisches Phänomen. Der Hohe Ifen ist mehr als 2200 Meter hoch. Seine raue Tafelbergform ist für die Alpen recht ungewöhnlich. Mit seiner wilden und widerspenstigen Felswand bietet er einen spektakulären Anblick. Es ist leicht vorstellbar, dass unsere Vorfahren ihn als heiligen Berg oder rituellen Ort gesehen haben könnten. Besonders interessant und geheimnisvoll wirkt er, wenn es keinen blauen Himmel, aber einige Wolken und Nebel gibt. Wenn Nebelschwaden die Berge hinaufsteigen oder Wolken den Gipfel umspielen, kommt die wilde Natur des Ifen-Gebiets noch stärker zum Vorschein.

Hoher Ifen Plateau

Die Weiden

Der Weg steigt langsam an. Wenn Sie den Bergwald fotografieren möchten, gibt es viele Motive entlang des Weges. An einer Stelle führt ein kleiner Pfad nach links zu einem leider schon ziemlich verwitterten und zugewachsenen Bildstock, dessen Heiligenbild kaum noch zu erkennen ist. Es lohnt sich dennoch, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um dorthin zu gehen, denn der Bildstock befindet sich auf einem kleinen Hügel im Berg, mit Blick auf eine wilde Gegend mit einigen weiteren großartigen Aussichten.

Einige Minuten später, zurück auf der Hauptwanderung, öffnet sich die Landschaft auf Wiesen und Weiden. Kommt man an einem Tag hierher, an dem sich die letzten Regenwolken verziehen und ein Wechselspiel aus Sonnenlicht und Wolken herrscht, ist das wie eine Szene aus „Der Herr der Ringe“. Der Wasserfall hinter dem Weideland verstärkt den Eindruck. Diese Almen sind einzigartig, da sie teilweise zum Torfmoor gehören. Hier wird schon seit sehr langer Zeit Landwirtschaft betrieben. Der Bergbauernhof Melköde geht auf das Jahr 1566 zurück. Zu seiner langen Geschichte gehören auch einige katastrophale Ereignisse: Lawinen zerstörten ein paar Mal Gebäude. Bei einem dieser Ereignisse starben 20 Menschen. Die Wildnis ist hier immer nah, und man darf nie vergessen, die Naturgewalten zu respektieren. Die Almen liegen auf einem Hochplateau im Schwarzwassertal auf 1350 Meter ü. M. Das ermöglicht besondere Lichtverhältnisse und intensive Farben. Die Wiesen sind tolle Motive.

Almwiese neben der Melköde, Schwarzwassertal, Kleinwalsertal

Wanderung zur Schwarzwasserhütte

Nach einer Einkehr beim Bauern- und Gasthaus Melköde führt der Weg in steileres Gelände. Es ist nicht schwierig weiterzugehen, aber der Weg verändert sich nun und erfordert etwas mehr Ausdauer. Dabei ist er in ausgezeichnetem Zustand, und man muss die schwere und ausdauernde Arbeit der Menschen anerkennen, die sich um diesen großartigen Weg in die Berge kümmern. Denken Sie dennoch daran, dass es sich ab hier um alpines Gelände handelt und nicht mehr um einen Ziehweg. Es gibt einige Abschnitte, in denen erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist. Bei Regen ist dieser Weg rutschig.

Auch die Klima- und Wetterbedingungen tragen zu der besonderen Qualität des Schwarzwassertales bei. Die Temperatur ist im Sommer gemäßigt, und es regnet viel. Im Winter fällt Schnee. Das sind gute Voraussetzungen für eine einzigartige Vegetation mit einer Vielfalt an Pflanzen, viele von ihnen streng geschützt. Das Schwarzwassertal ist Teil des Pflanzenschutzgebiets rund um den Hohen Ifen.

Der Weg öffnet sich wieder und die urige Schwarzwasserhütte kommt in Sicht. Hier ist ein idealer Ort, um weitere Bilder von beeindruckenden Ansichten zu machen: auf der linken Seite imposante Grasberge, gegenüberliegend erneut das Ifenplateau. Auch wenige Meter von der Almhütte entfernt gibt es tolle Möglichkeiten, Fotos oder Videos zu machen.

Die Schwarzwasserhütte geht Jahr 1914 zurück. Betrieben wird diese gemütliche Almhütte vom Deutschen Alpenverein Sektion Schwaben mit einem freundlichen und kompetenten Team. Sie ist auch im Winter geöffnet und bietet Übernachtungsmöglichkeiten, für die Reservierungen erforderlich sind. Die Schwarzwasserhütte ist Ausgangspunkt für mehrere Wanderungen zu den Berggipfeln. Bedenken Sie, dass es sich um hochalpines Gelände handelt und bei Ausflügen zum Hohen Ifen Trittsicherheit ein Muss ist.

Grasberge

Schönheit der Wildnis

Auch wenn es nur ein kurzer Aufenthalt ist, bleibt genug Zeit, um diese himmlische Landschaft zu genießen – eine Landschaft, die raue Wildnis und ergreifende Schönheit miteinander verbindet.

Das Kleinwalsertal hat viel zu bieten. Weitere spektakuläre Ziele sind die Breitenbachklamm auf deutscher Seite und das Gottesackerplateau. Dieses Plateau, eine geologische Formation, liegt auf der anderen Seite des Hohen Ifen.

Hinweis: In einigen Führern gibt es auch eine Wanderung namens „Schwarzwassertal“, die von der Auenhütte nach Mittelberg hinunterführt. Diese führt in eine weitere Schlucht und ist ebenfalls sehr interessant.

Deutsche Bearbeitung: Redaktionsbüro Niemuth