Landschaftfotografie im Frühjar: Viele Schattierungen von Grün

Das Ende des Winters und der Beginn des Frühlings sind immer eine besondere Zeit. Die Natur erwacht. Es ist auch für Fotografen eine gute Zeit. Nach einer langen Zeit, in der Braun und Grau die Landschaft dominieren, gibt es eine Explosion von Grün und Geld. Jedoch muss man schnell sein, um die vielen verschiedenen Grüntöne mit der Kamera zu erwischen.

Der Beginn des Frühjahrs ist nicht immer derselbe jedes Jahr. In manchen Jahren beginnt der Frühling früher und in in manchen Jahren liegt lange Schnee und es ist noch kalt. Üblicherweise sieht man die ersten Pflanzen bereits im Februar in der nördlichen Hemisphäre. Schneeglöckchen und Schlüsselblumen etwas später tauchen schon auf, selbst wenn noch Schnee liegt. Die leuchtend gelben Forsythien kündigen den eigentlichen Frühling an. Aber es ist immer noch ein langer Weg. Jedoch passiert oft dann meist sehr viel in kurzer Zeit meist im April. Die Wiesen werden grün und gelb. In manchen Gegenden, wo viel Löwenzahn wächst, nehmen die Wiesen sogar ein intensives Gelb an.

Diese Motive sind leicht einzufangen. Man braucht keine teure Ausrüstung. Jedoch ist eine Kamera mit raw-.Mode von großem Vorteil. Es gibt dann einfach viel mehr gestalterische Möglichkeiten mit den Grüntönen in der Nachbearbeitung zu spielen.

Die verschiedenen Phasen des Frühjahrs

Der interessanteste Teil des Frühjahrs beginnt, wenn die Bäume austreiben. Nur für ein paar Tage sieht man dieses sprichwörtliche “frische Grün” in der Natur. Es ist meist die Zeit in den Wochen nach Frühlingsanfang. Später, im Mai, sieht man im Garten und im Wald dunklere Grüntöne. Das Laub zeigt nun nicht mehr so viele Grünschattierungen. Deshalb müssen Landschaftsfotografen schnell sein, um den richtigen Augenblick zu erwischen.

Schlüsselblumen erscheinen früh im Jahr.
Obstbaumblüte im April. Die meisten Bäume haben noch keine Blätter.
Die Nächte sind immer noch kalt. Es sieht so aus, als ob der Frühling noch ganz weit weg wäre, dabei wird es schon in ein paar Tagen viele Schattierungen von Grün und Gelb geben. Der Frühling ist in Wahrheit bereits voll im Gange..

In der nördlichen Hemisphäre beginnt die Vegetationsperiode im Süden, in Italien und Griechenland und erreicht später die nördlichen Länder. Landwirte wissen eine Menge über die Dynamik in der Natur, und es gibt auch wissenschaftliche Messgrößen. Die wichtigste Größe ist die Grassland-Temperatur-Summe (GTM). Diese Summe beruht auf einer Gleichung. Wenn die Summe (aufsummierte Werte) 200 Grad Celsius ergibt, beginnt, die Arbeit auf den Feldern.

Wenn man mehr erfahren möchte über die Vegetationsperiode, empfiehlt sich ein Blick auf die örtliche Wetterwebseiten. Dort gibt es oft Informationen über den Frühlingsfortschritt. Geübte Nutzer können Wetterdaten auf speziellen Agrar-meteorologischen Seiten auswerten, zum Beispiel in den USA auf: https://www.agweb.com/weather

Selbstverständlich spielt das Wetter eine zentrale Rolle. Man sieht sehr schnelle Veränderungen in der Natur, wenn es zum Beispiel länger geregnet hat. Das sind oft die besten Augenblicke zum Fotografieren.

Sonnenlicht ist gut, um die verschiedenen Grüntöne im Frühjahr einzufangen. Jedoch kann auch ein Regentag mit seinen verschiedenen Stimmungen sehr interessant sein. Der Morgen und die Zeit vor Sonnenuntergang sind die beste Zeit für blühende Bäume und spriesende Äste zum Aufnehmen.

Die verschiedenen Stufen leuchtenden Grüns

Fotos von frischem Grün brauchen meist nicht viel Nachbearbeitung. Jedoch können bestimmte Filter und Entwicklungsschritte helfen, die Unterschiede zwischen den Schattierungen hervorzuheben.

Ende April ist oft die beste Zeit für Grünschattierungen. Mit dem luminance panel im photoshop oder in lightroom kann man Details hervorheben. Vorsicht mit der Sättigung, denn die Farben sind schon sehr stark.
Die Laubfarben ändern sich sehr rasch im Frühjahr. Das “frische Grün” gibt es nur für ganz kurze Zeit.

EIne Woche später trifft man einen ganz anderen Grünton an.
An den ersten Frühjahrstagen, wenn die Bäume austreiben, gibt es diese leuchtenden Farben.
Die Birken haben dann eine ganz besondere Farbe.
Ein Regentag kann sehr interessant sein für Landschaftsfotos.
Die erste Maiwoche: Die Farben sind jetzt dunkler. Es sieht immer noch toll aus, aber die Stimmung ist eine andere.

Wo sollte man Bilder machen?

Es ist gut zu wissen, wo man im Frühjahr die vielen Grüntöne findet. Die beste Idee dafür ist meist ein Plan, lange bevor der Frühling beginnt. Generell wird man nach Wäldern mit vielen verschiedenen Laubbaumarten Ausschau halten. Falls man keine Naturreservate oder derartige Wälder in der Umgebung hat, sind Landschaftsgärten, vor allem “englische Gärten” sehr geeignet. Bergwälder mit ihren Fichten und Tannen können auch interessant sein, aber dort gibt es in der Regel weniger Farbauswahl. Man müsste auch dort nach naturbelassenen Wäldern Ausschau halten. Sehr interessant sind naturbelassene Wiesen mit einer großen Auswahl an Pflanzen. Die hier gezeigten Bilder wurden in Deutschland zwischen dem Ammersee und dem Lech aufgenommen.

Peter Engelmann, 8. Mai 2020

https://stormypictures.de/peter-engelmann/