Seltener G5-Geosturm und Nordlichter am 10. Mai 2024 

Peter Engelmann, 18 Mai, 2024

Am Freitagabend, dem 10. Mai 2024, ging für viele Menschen ein Traum in Erfüllung. Aurora Borealis, das geheimnisvolle Nordlicht, war zu sehen. Ein außergewöhnliches Sonnenereignis machte es möglich. 

Das Nordlicht erschien nicht nur in den nördlichen Breitengraden, sondern an vielen Orten weltweit, von San Francisco über die Dolomiten in Italien bis nach Lviv.

Stärkster Sonnensturm seit Jahrzehnten

Der Grund dafür war der intensivste Sonnensturm seit Langem. Eine Flut von CMES (Coronal Mass Ejections) und Sonneneruptionen schoss Wolken geladener Teilchen und Magnetfelder auf die Erde. Dies führte zum stärksten Sonnensturm der letzten zwei Jahrzehnte und erzeugte laut NASA wahrscheinlich eines der stärksten Polarlichter der letzten 500 Jahre. https://science.nasa.gov/science-research/heliophysics/how-nasa-tracked-the-most-intense-solar-storm-in-decades/

Laut NASA war dieser Sturm so stark, dass er nur von den berühmten Ereignissen von 1958 und 2003 übertroffen wurde. Das Space Weather Prediction Center der National Oceanic and Atmospheric Administration warnte vor dem bevorstehenden Sturm, weil Sonnenstürme Satelliten und Stromnetze ernsthaft beeinträchtigen und die Gesundheit von Astronauten gefährden können. Anders als beim Carrington-Ereignis (https://en.wikipedia.org/wiki/Carrington_Event) wurden jedoch keine ernsthaften Ausfälle oder Schäden gemeldet. 

Deshalb wurde dieser spektakuläre Geosturm zu einem Ereignis für begeisterte Naturliebhaber, Wissenschaftler, Fotografen und Filmemacher. Da Mobiltelefone lichtempfindlicher sind, zeigen sie die Polarlichter besser als das bloße Auge. Darüber hinaus demonstrierten uns die mit Mobiltelefonen aufgenommenen und in den sozialen Medien geposteten Bilder die große Vielfalt des sich ständig verändernden, surrealen Nordlichts.

Das außergewöhnliche Ereignis ist auch von wissenschaftlichem Wert. Es lieferte den Forschenden äußerst wertvolles Material, das sie nun jahrelang untersuchen werden. Die NASA sammelt die von Enthusiasten rund um den Globus aufgenommenen Bilder für die Forschung (https://aurorasaurus.org/).

Der Sturm erreichte die höchste Stufe G5 und ereignete sich inmitten der größten Aktivität während des 11-Jahres-Zyklus der Sonne. Auch Astronom:innen beobachten schon seit Monaten riesige Sonnenflecken.


Wie kann man erfahren, ob Aurora Borealis auftritt?

Das außergewöhnliche G5-Ereignis hat das Interesse vieler Menschen geweckt. Wer die Nordlichter verpasst hat, würde sie gerne bei der nächsten Gelegenheit sehen. Eine Möglichkeit, sich auf dem Laufenden zu halten, ist die Weltraumwettervorhersage und ihre 30-Minuten-Vorhersage für Polarlichter (https://www.swpc.noaa.gov/products/aurora-30-minute-forecast). Um die Seite richtig zu verstehen, muss man vielleicht etwas recherchieren, aber es gibt zahlreiche YT-Videos über Polarlichter. Ihr dürft diese Vorhersagen allerdings nicht mit der Wettervorhersage vergleichen. Im Unterschied zur Meteorologie ist die Weltraumwettervorhersage relativ neu und es gibt nur wenige Messinstrumente. Die Wissenschaftler:innen sind noch dabei zu lernen. Ihr solltet also am besten ein wenig Geduld mitbringen. Ich empfehle auch, regelmäßig Astronomieforen in sozialen Medien zu lesen. 

Und woher wisst ihr nun, dass bei euch ein Polarlicht auftritt? Lohnt es sich, mitten in der Nacht loszufahren oder sich zu Fuß auf den Weg zu machen? Ich kann nur berichten, was ich gemacht habe: Als ich von der Möglichkeit erfuhr, habe ich alle 10 Minuten eine Foto-Webcam-Seite auf meinem Computer überprüft. Ich habe das Polarlicht zuerst auf der Zugspitz-Webcam in Bayern entdeckt. Es lohnt sich, auf Webcams zu achten, die nach Norden ausgerichtet sind. Denn in der nördlichen Hemisphäre sieht man Polarlichter normalerweise am Nordhimmel (und umgekehrt in der südlichen Hemisphäre am Südhimmel).


Was sind die Voraussetzungen für die Beobachtung von Nordlichtern?


Natürlich muss es dunkel sein. Nicht komplett, aber man braucht einen dunklen Himmel. Der 10. Mai war ideal, weil der Mond zwar da war, aber es war kein Halb- oder Vollmond. Auußerdem braucht man einen meist klaren Himmel. Es gibt auch gute Möglichkeiten, sehr kreative und beeindruckende Bilder mit ein paar Wolken oder einem Gewitter zu machen. Ihr müsst jedoch wissen, dass Nordlichter nicht durch Wolken hindurch leuchten. Aufnahmen mit Nebel oder Staub funktionieren also nicht, ebensowenig wie ein verschleierter Himmel mit einer Strato-Nimbus-Wolkenlandschaft. course, it has to be dark.


Wo kann man die Nordlichter beobachten?

Viele Menschen machen teure Reisen nach Norwegen, um den Nordhimmel zu sehen. Wir interessieren uns hier aber für die Frage, was ihr machen könnt, um den Nordhimmel – im Idealfall – in eurem Ort zu beobachten? 

Zuallererst: Sucht euch einen dunklen Ort. Handybilder lassen die Nordlichter heller erscheinen als sie sind. Fast alle verwenden lange Belichtungszeiten. Unabhängig davon ist es natürlich auch schon ein großartiges Erlebnis, sie überhaupt mit bloßem Auge zu sehen. Es ist durchaus möglich, Nordlichter in Großstädten zu sehen; ich habe das erste Mal im Jahr 2000 ein rotes Nordlicht mitten in Berlin gesehen. Aber je dunkler der Himmel ist, desto besser. Ein Feld, ein Berg oder ein Küstenabschnitt sind großartig (man muss nicht unbedingt auf eine größere Höhe gehen, aber natürlich sind die Bedingungen dort oft besser, weil die Luft sauberer und weniger staubig ist). Wenn ihr in die Natur geht, ist eine Taschenlampe wichtig. Astronom:innen verwenden oft einen Rotfilter vor der Lampe, da sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnen müssen, um besser zu sehen, und rotes Licht weniger störend ist. Nehmt euch Zeit, um euch an die Situation anzupassen. 

Ein weiterer Punkt, der wirklich wichtig ist, ist ein freier Horizont, insbesondere ein freier Nordhorizont. Wenn ihr einen See in der Nähe habt – perfekt! Geht an das südliche Ende des Sees und schaut nach Norden.


Wie fotografiert man Nordlichter?

Es gibt unzählige Anleitungen, und wenn man mit der Qualität von Handyfotos zufrieden ist, ist es ganz einfach. Natürlich ist ein Stativ oder ein stabiler Stand eine wichtige Voraussetzung.

Ich habe keine Allround-Anleitung oder spezielle Richtlinien. Meiner Auffassung nach ist die wichtigste Frage, was ihr mit euren Bildern erreichen wollt. Möchtet ihr realistische Bilder oder einen eher künstlerischen, faszinierenden, vielleicht sogar psychedelischen Eindruck? Wollt ihr nur die Nordlichter im Bild haben oder einen interessanten Vordergrund, eine besondere Komposition? Die Möglichkeiten sind endlos.  

Wenn ihr eine bessere Qualität anstrebt, ist eine größere Kamera von Vorteil. Im Idealfall setzt ihr ein lichtstarkes Objektiv ein. Ich habe Blende 2,8 bis 4 verwendet. Natürlich sollte man den ISO-Wert erhöhen, aber es ist nicht nötig, ihn voll auszuschöpfen. Die Nordlichter sind oft stark genug und man kann unnötiges Rauschen vermeiden. Ich habe gehört, dass Belichtungszeiten von 20-20“ Sekunden empfohlen werden. Ich habe zwar kürzer belichtet (um den Preis, dass mein Bild etwas verrauscht war), aber es kommt immer auf die Situation an. Denkt daran, dass bei Belichtungszeiten von mehr als 30 Sekunden die Sterne oder der Mond aufgrund der Erdrotation Streifen bekommen. Ich habe kürzer belichtet.

Wichtig ist, dass man auf den Fokus achtet: Bei manchen Kameras funktioniert der Autofokus bei Dunkelheit nicht richtig! Ich habe die Brennweite auf nahezu unendlich eingestellt, nachdem ich einige unscharfe Bilder gemacht hatte.

Wirklich wichtig ist es, wenn möglich in RAW zu fotografieren.

Es gibt eine interessante Sache bei Nordlichtern: der Weißabgleich. Manche Leute sagen, dass der Weißabgleich bei 4000 K liegen sollte, aber ich habe festgestellt, dass die Aurora Borealis eine einzigartige Lichtquelle ist. Wenn ihr im RAW-Format fotografiert, könnt ihr in der Nachbearbeitung mit Weißabgleich, Farbton und Sättigung spielen und so die besten Ergebnisse erzielen. Ich möchte euch dazu ermutigen, dies zu tun und das volle Potenzial der Bilder auszuschöpfen.

Ein letzter Tipp: Da die Aurora Borealis oft schnell erscheint und sich ständig verändert, ist es gut, die richtigen Einstellungen vorzubereiten und so viele Bilder wie möglich zu machen. Hier gibt es eine große Vielfalt. 

Die Diashow zeigt verschiedene Facetten des Gewitters vom 10. Mai:

© Deutsche Übersetzung: Susanne Niemuth-Engelmann / Redaktionsbüro Niemuth, https://redaktionsbuero-niemuth.de/ / 28.01.25

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https://youtu.be/RcXOJHe05ok?si=nAVtgmVDDM9vRLFU

Der Japanische Garten in Augsburg (Bayern)

Der Japanische Garten in Augsburg ist zu jeder Jahreszeit ein Traum! Vor allem im Herbst präsentiert er ein unvergleichliches Feuerwerk gelber und roter Farbtöne. Ihr müsst nicht nach Japan reisen, um die Faszination eines klassischen japanischen Gartens und der vielen Motive, die er bietet, zu erleben.

In Augsburg, einer Großstadt im Südwesten Bayerns, befindet sich unweit des Stadtzentrums einer der beeindruckendsten und repräsentativsten Japanischen Gärten Europas. Der japanische Landschaftsarchitekt Yoshikuni Araki entwarf diesen „Garten der Freundschaft“. Er schuf eine Anlage, in der Bäume, Pflanzen, Sträucher und Wasserelemente sich zu einem einzigartigen Gartenkunstwerk zusammenfügen und den Besuchern ein außergewöhnliches Naturerlebnis bieten.

Wasser ist ein elementarer Bestandteil des Japanischen Gartens. Die Gartenarchitekten machten sich Augsburgs besondere Landschaft zunutze, in der Wasser ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Zwei Flüsse, Wertach und Lech, sowie eine große Anzahl von Kanälen in der Stadt und um sie herum unterstützten Augsburg einst bei seinem Aufstieg zu einem bedeutenden Industriezentrum. Das Wassermanagement-System der bayerisch-schwäbischen Metropole ist ein technisches Meisterwerk und gehört heute zum UNESCO WELTKULTURERBE.

Einer der vielen Augsburger Wasserläufe fließt direkt durch den Botanischen Garten, zu dem der Japanische Garten als integraler Bestandteil gehört. Das Wasser eines Baches aus dem angrenzenden Siebentischwald stürzt hier über Granitbrocken herab, um auf der nördlichen Seite des Japanischen Gartens unter einer Brücke zu verschwinden.

1985 wurde der Japanische Garten als Geschenk zum 2000-jährigen Jubiläum der Stadt geschaffen. Er steht auch für die freundschaftlichen Beziehungen zu den Partnerstädten Amagasaki und Nagahama; eine Freundschaft, die von Magokichi Yamaoka, dem Präsidenten des Maschinenbauunternehmens Yanmar, begründet wurde. Yamaoka war ein großer Verehrer Rudolf Diesels, dessen Familie aus Augsburg stammte, und stiftete ihm einen Zen-Garten im Wittelsbacher Park in Augsburg.

Der Japanische Garten im Botanischen Garten Augsburg präsentiert japanische Gartenkunst in Vollendung. Inspiriert wurde sein Architekt Araki durch die großen Gartenvorbilder in Kyoto. Japanische Gärten sind Kunstwerke, die eine Landschaft en miniature spiegeln und eine spirituelle Qualität besitzen. Der Garten hat zwei Eingänge, und man kann je nach Ausgangsort stundenlang neue Blickwinkel und Perspektiven entdecken. Unregelmäßig geschwungene Pfade, ein charakteristisches Element, führen zu den interessantesten Punkten. An markanten Standorten sind typisch japanische Steinlaternen (Ishidoro) platziert. Im Zentrum des Gartens befindet sich ein Teich (Euchi), der das Meer symbolisiert. Zwei Pavillons (Azumaya) stehen an diesem Teich; der größere von ihnen erinnert an einen Tempel und ist ein idealer Ort zum kontemplativen Verweilen. Von hier aus eröffnet sich ein freier Blick auf den schon erwähnten Wasserfall, dessen Granitfelsen übrigens aus dem Fichtelgebirge im Norden Bayerns hierher transportiert wurden.

Der Wasserfall und die Felsen erzeugen den Eindruck einer Gebirgslandschaft.

Ein magischer Ort: Felsen mit Flechten und Moos, ein dichtes Blätterdach und Wasser, das über den Granit herabstürzt.

Bäume und Stauden spielen eine wichtige Rolle im Japanischen Garten. Neben den charakteristischen Kirschbäumen gibt es weitere typisch japanische Pflanzen wie Azaleen und Rhododendren. Aufgrund der anderen Klimazone ist zwar keine ausschließlich japanische Bepflanzung möglich; man hat aber bei der Pflanzenauswahl Kompromisse gefunden, die den authentischen Eindruck eines Japangartens nicht beeinträchtigen.

Der Japanische Garten ist das ganze Jahr über ein ansprechender Ort. Zu den Höhepunkten im Jahreslauf gehören das Kirschblütenfest im Frühjahr und natürlich die faszinierenden Farben im Herbst. Grün, Gelb und ein intensives Rot sind dann dominierend. Für Fotografen bieten sich hier außergewöhnliche Motive und Möglichkeiten, auch wenn am Wochenende viele Besucher den Garten bevölkern. Ein guter Zeitpunkt zum Fotografieren ist sicherlich unmittelbar nach der Öffnung des Gartens um 9 Uhr morgens.

Weitere Informationen unter: www.augsburg.de/botanischergarten

Der Japanische Garten im Botanischen Garten ist leicht zugänglich. Einen (geringen) Eintrittspreis bezahlen muss man nur am Haupteingang des Botanischen Gartens und kann dann alle zugehörigen Gärten (z. B. auch Römergarten, Apothekergarten usw.) besuchen. Vor der Anlage befindet sich ein großer Parkplatz. Vom Hauptbahnhof Augsburg erreicht man den Botanischen Garten mit der Buslinie 32, die fast direkt vor dem Eingang hält. Der Botanische Garten grenzt an einer Seite an den Augsburger Siebentischwald, einen großen Landschaftspark und Wald, der zu weiteren lohnenden Ausflügen einlädt.

© Deutsche Übersetzung: Susanne Niemuth-Engelmann / Redaktionsbüro Niemuth, https://redaktionsbuero-niemuth.de/ / 23.01.24


Rekordschneefall, Chaos und Wintermärchen

Peter Engelmann, 3. Dezember 2023

Das war wirklich ein unerwarteter Start in den Winter: Waren wir in den letzten Jahren schon fast an wärmere Winter gewöhnt, erinnerten uns die Schneemassen am ersten Advent in der Region nördlich der Alpen und Österreich an „echte“ Winter im Norden oder einfach an die Zeit vor dem Klimawandel, als kalte Winter mit viel Schnee normal waren.

Am 1. Dezember 2023 führten eine 5B-Wetterlage und eine Luftmassengrenze zu neuen Rekordschneefällen in Oberbayern. In nur wenigen Stunden legte eine dicke Schneeschicht Züge und Flugzeuge rund um München lahm. Der Schneefall verursachte am Samstag, den 2. Dezember, über 90 Staus und zahlreiche Stromausfälle. was an unexpected start to the winter.


Überraschung am Morgen: Eine dicke Schneedecke auf dem Tisch.

Es gab so viel Schnee, dass der Ausnahmezustand in der bayerischen Landeshauptstadt sogar bis zum 2. Dezember andauerte. Jedes Wetterereignis ist anders, und in diesem Fall war der Grund für die anhaltenden Schwierigkeiten, dass der Schnee nass war und auf den Ästen von Bäumen liegenblieb. Einige Bäume knickten um oder Teile von ihnen brachen ab. Deshalb hatten Polizei und Rettungskräfte viel zu tun.

Überforderter Winterdienst

Es begann in den Nachmittagsstunden des 1. Dezember, als sich der Regen mehr und mehr in weiße Flocken verwandelte. In den Abendstunden setzte starker Schneefall ein. Es schneite und schneite, und in wenigen Stunden lag die Landschaft komplett unter einer dicken weißen Schicht. Das war zu viel für den Winterdienst.

In den Morgenstunden des 2. Dezember war klar, dass es viel Zeit und Mühe kosten würde, Straßen, Garagen und Gärten von den Schneemassen zu befreien. Der Schneefall hörte erst am späten Nachmittag auf. Es folgte eine kalte Nacht. Am Sonntag beruhigte sich das Wetter, aber es wurde noch kälter.

Fantastische Bilder

Trotz all des Chaos wird uns dieser erste Advent aber auch als zauberhaftes Wintermärchen in Erinnerung bleiben. Der Frost, die dicken Schneedecken und das Eis sorgten für eine fantastische Kulisse in Bayern und in den Alpen.

Aufgrund der Natur dieses Wetterereignisses, bei dem sich der Schnee vielfach an Bäumen und anderen Objekten festsetzte, bildeten sich interessante Skulpturen.


Mit ein wenig Fantasie konnte man auf den Feldern seltsame Kreaturen in einer unendlichen Vielfalt an Formen erblicken.


Wärmere Temperaturen und eine kalte Nacht führten zu diesen interessanten Effekten.


Die Bäume waren in Schnee, Eis und Raureif gehüllt. An einer Stelle gab es einen Eisvorhang.

Hier kontrastiert ein wenig Rot das dominierende Weiß.

Auch die Stromantennen wurden nicht verschont.

Ein Zaun, über und über bedeckt mit Schneekristallen.


Die frühen Morgenstunden sind die beste Zeit, um die Landschaft des „Winter Wonderland“ zu fotografieren. Die kalte Luft ist sehr klar und der tiefblaue Himmel kontrastiert mit den weißen Bäumen und Feldern.


Immer eine gute Idee: Bringt am besten einige Elemente ins Bild, die zur Atmosphäre beitragen, wie alte Scheunen oder Häuser.


Eine Attraktion sind kleine Bäche, die noch nicht zugefroren sind. Wenn das Wasser wärmer ist, bildet es oft einen dünnen Nebelschleier, der im Sonnenlicht toll aussieht.

© Deutsche Übersetzung: Susanne Niemuth-Engelmann / Redaktionsbüro Niemuth, https://redaktionsbuero-niemuth.de/ / 26.01.25

Die Kuhfluchtfälle in Oberbayern

Unweit von Garmisch-Partenkirchen bietet ein tolles Motiv viele Möglichkeiten für Fotograf:innen. Die Kuhflucht-Wasserfälle sind nicht so berühmt wie die weltbekannte Partnachklamm, aber sie sind auf jeden Fall einen Ausflug wert. Vor allem für Familien ist der Erlebniswanderweg, der zu ihnen führt, ein tolles Ziel.

Bevor man einen Ausflug dorthin plant, sollte man allerdings einige Fakten kennen: Die Kuhflucht-Wasserfälle haben eine Höhe von 270 Metern, aber stellt sie euch bitte nicht als einen einzelnen, riesigen Wasserfall vor. 

Drei imposante Kaskaden

Der Bach stürzt nämlich über einige Stufen und enthält insgesamt drei große Wasserfälle. Der wohl beeindruckendste unter ihnen befindet sich in der Nähe einer Brücke über den Bach.

Die Kaskaden liegen stellenweise in einer Schlucht. Man hat daher nicht überall einen freien Blick auf den gesamten Wasserfall (außer mit einer Drohne, für die eine Genehmigung erforderlich wäre), aber es gibt viele beeindruckende Motive entlang des Weges.

Spaß und Wissen für Groß und Klein

In Farchant gibt es zwei große Parkplätze. Einer davon ist der Ausgangspunkt des Wanderwegs zu den Kuhfluchtfällen. An den Weg schließt sich ein Abenteuer- und Erlebnispfad an, der durch einen Wald führt. Hier wurden zahlreiche Tafeln mit Rätseln, Aufgaben zum Mitmachen und vielen Informationen über die Natur aufgestellt, und auch ein Spielplatz befindet sich entlang des Weges. Kein Wunder, dass nicht nur der untere Teil des Weges, sondern auch dieser zweite Teil vor allem bei Familien und Gruppen mit Kindern besonders beliebt ist. 
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Wenn ihr auf der Suche nach dramatischen Bildern seid, sind die Jahreszeit und die Tageszeit wichtig: Diese Bilder wurden im Frühling während der Schneeschmelze und nach tagelangem Regen aufgenommen. Das macht einen großen Unterschied, denn dann stürzt viel mehr Wasser als zu anderen Zeiten über die Felsen hinab. In einem trockenen Sommer sieht das Bild ganz anders aus.

Hohe Berge und ein dichter Wald mit großen Bäumen umgeben die Wasserfälle. Der späte Vormittag ist – an sonnigen Tagen – ein guter Zeitpunkt zum Fotografieren, da dann genügend Sonnenlicht in die Schlucht fällt. 


Verschiedene Schwierigkeitsgrade

Der Weg ist im unteren Teil sehr bequem. Nach einem schweren Unwetter mit massiven Schäden wurde er repariert und wieder eröffnet. Die Gemeinde Farchant hat sich sehr für diesen Wanderweg eingesetzt und für einige zusätzliche Attraktionen gesorgt. Dank dieser Bemühungen können Gäste die romantischen Wasserfälle nun das ganze Jahr über genießen. 

Nach etwa 750 Metern erreicht ihr eine Brücke über den Bach. Vor der Brücke zweigt ein kleinerer Weg ab, auf dem ihr ein paar Meter zu einem Aussichtspunkt hinaufwandern könnt, teilweise über Treppenstufen. Hier bietet sich ein beeindruckender Blick auf den Wasserfall. 

Hinter der Brücke geht der breite Weg in einen steilen Bergpfad über. Dieser Weg, der höher hinauf führt, hat eine andere Qualität. Man sollte diese Wanderung nur machen, wenn man ein erfahrener Wanderer ist. Etwa 20 Minuten von der Brücke entfernt gibt es dann einen weiteren Aussichtspunkt, von dem aus man den oberen Teil der Schlucht sehen kann. Aber wie gesagt: Seid bitte vorsichtig!

Die Kuhfluchtfälle sind über die Bahnhaltestelle Farchant und mit dem Bus von Garmisch-Partenkirchen aus erreichbar.


Extra-Tipp: Ihr könnt auch auf dem äußerst bequemen „Philosophenweg“ zurück nach Garmisch-Partenkirchen wandern. An diesem leichten Weg stehen Bänke, in die Tafeln mit Zitaten berühmter Denker von Plato bis Schopenhauer eingelassen sind. Der Weg endet im Ortsteil Partenkirchen und ist ebenfalls sehr gut für einen Ausflug mit Kindern geeignet!

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Der größte Wasserfall ist beeindruckend nach tagelangem Regen im Frühjahr oder nach der Schneeschmelze.

.In der Nähe der großen Kaskaden zu stehen, ist ein angenehmes Gefühl. Nicht nur das Erlebnis der majestätischen Natur hebt sofort die Stimmung; auch die kleinen Wasserpartikel in der Luft tragen dazu bei. Sie öffnen die Atemwege und haben eine beruhigende Wirkung. Der Effekt ist ähnlich wie an der Nordseeküste, wenn man am Strand steht und die Luft in der Nähe der Wellen einatmet.

Oberhalb der Brücke befindet sich ein Aussichtspunkt, der eine atemberaubende Perspektive bietet.

Die Kuhfluchtfälle sind eine interessante Alternative oder Ergänzung zu den bekannten Ausflugszielen in der Region.

© Deutsche Übersetzung: Susanne Niemuth-Engelmann / Redaktionsbüro Niemuth, https://redaktionsbuero-niemuth.de/ / 27.01.25