3. März 2018: Partnachklamm

Als das sogenannte “Beast From The East”, die arktische Kälte in der zweiten Februarhälfte 2018 ihren Zugriff auf Mitteleuropa lockerte, dachte ich sofort an die Verwirklichung eines Planes aus dem vergangenen Jahres: einen Besuch in der Partnachklamm bei Garmisch Partenkirchen. Die berühmte Klamm ist ein großartiges Ziel zur Winterzeit wegen der fantastischen Welt aus gefrorenen Wasserfällen und Eisvorhängen. Die Klamm ist seit 1912 ein Naturdenkmal und wird jedes Jahr von vielen Gästen besucht.

Als ich letztes Jahr dort war, war die Klamm geschlossen, denn bei steigenden Temperaturen fallen große Eisbrocken herab, und dann ist es zu gefährlich, Besucher durch die 700 Meter lange Schlucht laufen zu lassen. Der Besitzer eines Berggasthofes in der Nähe erzählte mir, wenn die gigantischen Eiszapfen herabstürzen, erzittert im Haus alles wie bei einem Erdbeben. In manchen Jahren muss der Weg durch die Klamm aufwendig repariert werden. Es sind hier unvorstellbare Kräfte am Werk, und in früheren Zeiten war dies ein gefürchteter Ort. Die Klamm ist ein Monument ungezähmter Natur und verlangt Respekt; hier beginnt direkt vor der Haustüre Garmisch-Partenkirchens die Wildnis.

Dieses Jahr hatte ich Glück. Die kalten Temperaturen hatten Großartiges geleistet. Es war eine der positiven Seiten der arktischen Kälte.

Ich wußte, dass ich schnell handeln oder bis zum nächsten Winter warten müsste. Nach der extremen Kälte waren die Temperaturen am Samstag in Süddeutschland durch das Einströmen warmer Luft aus Nordspanien gestiegen. Die Windrichtung hatte sich geändert.

Zur Klamm gelangt man auf einem 25minütigen Fußweg vom Ski-Stadion in Garmisch-Partenkirchen. Sobald man dieses Wunder der Natur betritt fühlt man sich wie in einer Szenerie aus dem “Herrn der Ringe”.

Worte können die fantastische Erfahrung kaum beschreiben. Wie die Breitachklamm ermöglicht ein Wanderweg Besuchern die dramatische Atmosphäre des tobenden Flußes (der Partnach) und der nassen Felswände zu erleben.

Aber die Eisvorhänge, das Zusammenspiel von gefrorenem Wasser und Schnee, machen die Klamm zum einzigartigen Erlebnis in der Winterzeit.

Speziell auf den ersten 200 Metern gab es schon einige besonders beeindruckende Einblicke. Der Pfad verläuft nah an der Partnach, und man kann die Eisskulpturen hier aus der Nähe studieren.

Während der meisten Zeit des Jahres wird jeder nass der durch die Klamm geht, denn überall entspringen Quellen und von allen Seiten kommt das Wasser herunter. Deshalb sieht man aber jetzt im Winter diese fantastischen Eisvorhänge, wenn das Wasser, das normalerweise herunterregnet, gefriert.

Die Partnachklamm bietet eine Vielzahl großartiger Motive. Es sind dabei nicht nur die große Panoramen, sondern viele Details in dem “Eispalast” zu entdecken. Selbstverständlich teilt man jetzt den Wanderweg mit vielen anderen Fotografen und es empfiehlt sich früh am Tag aufzubrechen.

An bestimmten Punkten des Wanderweges erinnerte mich die Partnachklamm an die berühmten Eishöhlen, wie die “Eisriesenwelt” in Österreich. Wenn man durch die engen Teile der Schlucht geht, gibt es nur sehr wenig Licht und ein Stativ ist jetzt sehr hilfreich.

Der besondere Reiz der Partnachklamm wird auch gerade durch diesen Wechsel zwischen engen Stellen und geweiteten Passagen erzeugt.

Die Vorhänge aus Eis strahlen eine ganz besondere Magie aus. An manchen Plätzen erzeugt der grün-leuchtende Schein im Eis eine besondere, ja schon übernatürlich anmutende Atmosphäre innerhalb der Klamm.




Als ich mich dem Ende der Klamm näherte, fiel das Sonnenlicht herein. Das erzeugte noch eine andere Erfahrung und einen ebenso verzauberten Eindruck.

Die Partnachklamm kann leicht von Garmisch Partenkirchen in Bayern, Deutschland, erreicht werden. Von der Bahnstation gibt es einen Stadtbus zum Olympiastadium.  Von dort aus fahren auch Pferdekutschen, und ein Hinweis kündigte sogar nächtliche Fackelwanderungen durch die Klamm an.

Die Klamm ist ebenso Ausgangspunkt für viele Wanderungen zu den höchsten Bergen Deutschlands. Berghütten und Almen sind nicht weit entfernt.

Wie schon gesagt, muss die Partnachklamm oft geschlossen werden, wenn das Eis schmilzt. Daher ist es immer gut, sich vorher zu informieren zum Beispiel auf der Webseite partnachklamm.eu.

Zu jeder Jahreszeit ist es sehr wichtig, festes Schuhwerk und geeignete Kleidung dabei zu haben. Der Wanderweg ist sehr gepflegt aber selbstverständlich kann es an solchen Orten immer mal rutschig oder matschig sein. Wenn man Bilder machen möchte ist es wegen der Enge des Pfades gut, ausreichend Zeit einzuplanen. Oft kommen einem Wanderer aus beiden Richtungen entgegen und wenn man nicht einen Stau erzeugen will, sollte man einen ruhigen Moment abwarten.

Neben Regenkleidung ist es auch wichtig, daran zu denken, die Kamera vor dem Wasser besonders im Sommer zu schützen.

Da die Klamm eine tief eingeschnittene Schlucht ist, ist im Winter das Sonnenlicht begrenzt. Als ich dort war, schien der späte Vormittag für den hinteren Teil der Klamm eine günstige Zeit zu sein.

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https://youtu.be/wjonW9w9fY0

March 3, 2018: Partnach Gorge

When the “Beast From The East”, the arctic cold in the second half of February 2018, loosened its grip on middle Europe I immediately thought of realizing a plan I had already the previous year: visiting the Partnach Gorge near Garmisch Partenkirchen. The famous gorge is a great destination in winter-time because of the fantastic world of ice with frozen waterfalls and curtains of ice. It is a natural monument since 1912 and is visited by many guests every year.

Last year the gorge was closed when I was there because when temperatures rise huge chunks of ice come down and it is too dangerous to let visitors walk through the 700 meters long gorge. An owner of a restaurant close to the gorge told me when the giant icicles are thundering down and fall into the canyon everything is shaking in the house when they hit the rocky bottom. It must feel like an earthquake. Sometimes the trail needs a lot of repairs. There are unimaginable forces at work and in former times this was a feared place. The gorge is a monument of untamed nature and demands respect. Very close to the city of Garmisch-Partenkirchen wilderness begins.

This year I was lucky and the cold temperatures had done a great job. The gorge was a palace of ice. It was one of the more positive sides of the arctic cold.

I knew I had to act fast or I would have to wait for the next winter. After the extreme cold, temperatures on Saturday were rising in Southern-Germany, since there was an inflow of warm air from Northern-Spain. The direction of the wind was changing.

The gorge is a 25minutes walk from the Olympic Skiing Stadium in Garmisch-Partenkirchen. As soon as you enter this wonder of nature it is like being in some Tolkien-setting from “The Lord Of The Rings”.

Stock photography by Peter Engelmann at AlamyStock photography by Peter Engelmann at Alamy

Words fail to describe the fantastic experience. Like the Breitach Gorge, there is a trail allowing visitors experience the dramatic atmosphere of the raging river and the close wet rock faces.

But the ice curtains, the interplay of frozen water and snow make it a unique experience during the winter time.

Particularly on the first 100 and 200 meters of the walk, there were some impressive sights. The trail is close to the river Partnach and there is a chance to study the ice-sculptures.

For most of the year, everybody gets wet when walking through the gorge, because there are springs everywhere and there is always water coming down. Thus you can see these fantastic curtains of ice when the water, which normally rains down is freezing.

The Partnach Gorge is offering a huge variety of great motives for pictures. There are not only the big panoramas but also many details in this “palace of ice”. Of course, sometimes you have to share the trail with many other photographers. Thus it is good to start not too late in the morning.

At certain points of the trail, the Partnach Gorge reminds me also of the famous ice-caves in Austria like the “Eisriesenwelt”. When walking through the narrow parts of the gorge there is only little light. If you want to take pictures a tripod is now extremely helpful.

The special experience of the Partnach Gorge is created through the change of very narrow parts and the parts where it is widening.

There is a special magic of these curtains of frozen water. In some places, it seems there would be a green glow on the ice adding to the otherworldliness of this special atmosphere inside the gorge.




Getting closer to the end of the gorge, there was sunlight coming in. This created another kind of experience and an even more enchanted situation.

The Partnach Gorge can be reached easily from Garmisch Partenkirchen, Bavaria, Germany. From the train station, there is a city bus going to the Olympic Skiing Stadium. There are also horse coaches. There was also an announcement that there are guided night-tours with torches.

The gorge is also a starting point for many hiking tours into the highest mountains of Germany. Alpine cabins and farmed alps are not far.

As said before sometimes the Partnach Gorge needs to be closed when the ice is melting. Thus it is always good to check before (partnachklamm.eu).

At any time of the year, it’s very important to have sturdy shoes and sturdy clothes. The trail is in very good shape but of course, such places can be always slippery or muddy. If you plan to do pictures it is good to have enough time since the trail is a narrow path. Often there are many hikers and tourists walking through the gorge in both directions and you need to wait for a quiet moment to set up equipment.

Furthermore, think of not only some rain-clothes but also about some water-protection for the camera particularly in summer.

During winter sunlight is limited inside the gorge since it is a deep canyon. When I was there, 10.00-11.00 seemed a good time for some sunlight in the last section of the gorge.

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26 bis 28. Februar 2018: Extreme arktische Kälte in Europa

Dienstag: leichter Schneefall, fahles Sonnenlicht trotz eines bewölkten Himmels. Kurz vor dem Beginn des “meteorologischen Frühlings” ist der Winter in Europa angekommen. Von meinem Fenster aus gesehen verrät die schöne Winterszenerie nicht, welche Extreme in Europa die letzten Tage herrschen.

Nach einem moderaten Winter in Mitteleuropa hat eine sibirische Kaltfront Europa erreicht. Es geschah genau das, was sie Wettermodelle Tage vorher berechnet hatten. Trotzdem war die Intensität der Wetterereignisse überraschend: Großbritannien sah sich enormen Schneemengen ausgesetzt und in Rom hat es seit Jahren zum ersten Mal geschneit. Auf der Zugspitze wurden für die Jahreszeit erstaunliche minus 27 Grad gemessen. In Osteuropa herrschen extreme Minusgrade, die besonders für Obdachlose gefährlich sind. In Deutschland gibt es insgesamt nicht so viel Schnee, außer im Nordosten, aber der zeitweise starke Wind aus Nord-Ost macht Aufenthalte im Freien zu einer gewissen Herausforderung..

Der Ausbruch arktischer Luft wird inzwischen in englischen Medien “The Beast From The East” genannt. Wissenschaftler führen die Ursache der Kältewelle auf eine abnorme Erwärmung der Luft rund um den Nordpol zurück. Sie sind auch alarmiert über den Rückgang des Polareises zur kalten Jahreszeit und die hohen Temperaturen. Dieses Wettermuster erlaubte der kalten Luft auf der anderen Seite weite Teile Europas zu erreichen. Es herrschen dort jetzt Bedingungen, wie sie eigentlich stattdessen für die Polarregion normal wären.

Jedoch sind tiefe Temperaturen hierzulande auch nicht so ungewöhnlich. Erstaunlich ist der rasche Fall der Temperaturen. Das ist auch in Noramerika in den letzten Jahren manchmal vorgekommen und diese Ereignisse erinnern etwas an “The Day After Tommorow” von Roland Emmerich, jedoch können wir das nicht mit der neuen Eiszeit vergleichen, die im Film anbricht.




Bei diesen Wetterbedingungen gibt es eine Menge zu sehen. Auch wenn man nicht den gefroenen Wasserfall vor der Haustür hat: Wind, Schnee und Eis schaffen interessante Formen und regelrechte Skulpturen.

Es ist immmer vielverprechend zu sehen, was an einem See oder einem Fluß geschieht. Hier sind ein paar Bilder, aufgenommen am Bayerischen Ammersee:

Der Wetterdienst hat wärmere Temperaturen für das Ende der Woche angekündigt, aber in diesen Zeiten weiß man nie genau, was geschehen wird. Daher ist immer noch genügend Zeit mehr Bilder aufzunehmen. Draußen zu sein, ist mit der richtigen Kleidung kein Problem, aber es gibt immer ein paar typische Probleme: Kameras und Stative werden sehr kalt und das kann wehtun, wenn man länger die Handschuhe ausziehen muss. Die Akkus halten auch nicht so lange im Freien (wenn möglich in Körpernähe tragen). Man kann auch versuchen, so weit das möglich ist, Kameraeinstellungen wie Blendenzahl, schon vorher vorzunehmen befor man in die Kälte hinausgeht.

Auf den Hügeln, die den Ammersee umgeben, gibt es viele freie Felder und Bäche. Der Wind und das Eis haben auch hier zu bizarren Formationen geführt.

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February 26-28: Extreme Artic Cold In Europe

It’s Tuesday and light snow is falling. There is a pale sunlight at the same time as the sky is mostly overcast. Shortly before the begin of the “meteorological spring” winter arrived in Europe. Seen from my window the nice winter setting outside doesn’t tell about the extremes which befell Europe over the last days.

After a moderate winter in Middle Europe, a Siberian cold front reached Europe. It happened what had been forecasted in weather models days before. However, there is a surprising intensity of extreme weather these days in Europe: The UK was hit by lots of snow, and Rome is seeing snow for the first time in many years. Last night temperature was – 27 Celsius on top of the Zugspitze, Germany’s highest mountain. In Eastern Europe, there are very low temperatures and the danger increases particularly for homeless people. In Germany, there isn’t a lot of snow so far but the strong wind from the North-East makes it a bit of a challenge to stay outside for a longer time.

The blast of cold air from the artic has been already labeled: “The Beast From The East”. Scientists say that this happened due to “a freak warming around the North Pole”. They are somewhat alarmed about the retreat of Arctic ice during winter and the high temperatures. This weather pattern allowed the cold air on the other side to reach huge parts of Europe. There are now condition in Europe in some places which would normally apply to the polar region. It is not clear if global warming is causing this strange pattern or if other reasons are responsible.

However, very cold temperatures are not so unusual in February but what’s unusual is these sudden drops in temperature. They occurred also over Northern America in the last years and remind us sometimes on the “Day After Tommorrow” scenario in Roland Emmerich’s movie, even we can’t compare this to the “new ice age”.




In this weather-conditions, there are many things to see. Even if there is not a frozen-waterfall nearby, wind, snow, and ice create interesting patterns or sculptures.

It is always promising to look what happens at a lake or a river. Here are some pictures which were taken at the Bavarian lake Ammersee.

Weather services announced warmer temperatures for the end of the week, but in these times we never know what exactly will happen. Thus, there is still time to do more pictures. Staying outside is normally not a big problem with the right clothes, however, some common problems need attendance: cameras and tripods get extreme cold and it’s painful if you have to take off your gloves. Batteries don’t last too long in the cold, but these problems could be handled with a little preparation, for example, do apertures settings and other settings before going outside if possible.

In the surrounding hills around lake Ammersee there are many open fields and spruces. The wind and the ice led also to bizarre formations.

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