26 bis 28. Februar 2018: Extreme arktische Kälte in Europa

Dienstag: leichter Schneefall, fahles Sonnenlicht trotz eines bewölkten Himmels. Kurz vor dem Beginn des “meteorologischen Frühlings” ist der Winter in Europa angekommen. Von meinem Fenster aus gesehen verrät die schöne Winterszenerie nicht, welche Extreme in Europa die letzten Tage herrschen.

Nach einem moderaten Winter in Mitteleuropa hat eine sibirische Kaltfront Europa erreicht. Es geschah genau das, was sie Wettermodelle Tage vorher berechnet hatten. Trotzdem war die Intensität der Wetterereignisse überraschend: Großbritannien sah sich enormen Schneemengen ausgesetzt und in Rom hat es seit Jahren zum ersten Mal geschneit. Auf der Zugspitze wurden für die Jahreszeit erstaunliche minus 27 Grad gemessen. In Osteuropa herrschen extreme Minusgrade, die besonders für Obdachlose gefährlich sind. In Deutschland gibt es insgesamt nicht so viel Schnee, außer im Nordosten, aber der zeitweise starke Wind aus Nord-Ost macht Aufenthalte im Freien zu einer gewissen Herausforderung..

Der Ausbruch arktischer Luft wird inzwischen in englischen Medien “The Beast From The East” genannt. Wissenschaftler führen die Ursache der Kältewelle auf eine abnorme Erwärmung der Luft rund um den Nordpol zurück. Sie sind auch alarmiert über den Rückgang des Polareises zur kalten Jahreszeit und die hohen Temperaturen. Dieses Wettermuster erlaubte der kalten Luft auf der anderen Seite weite Teile Europas zu erreichen. Es herrschen dort jetzt Bedingungen, wie sie eigentlich stattdessen für die Polarregion normal wären.

Jedoch sind tiefe Temperaturen hierzulande auch nicht so ungewöhnlich. Erstaunlich ist der rasche Fall der Temperaturen. Das ist auch in Noramerika in den letzten Jahren manchmal vorgekommen und diese Ereignisse erinnern etwas an “The Day After Tommorow” von Roland Emmerich, jedoch können wir das nicht mit der neuen Eiszeit vergleichen, die im Film anbricht.




Bei diesen Wetterbedingungen gibt es eine Menge zu sehen. Auch wenn man nicht den gefroenen Wasserfall vor der Haustür hat: Wind, Schnee und Eis schaffen interessante Formen und regelrechte Skulpturen.

Es ist immmer vielverprechend zu sehen, was an einem See oder einem Fluß geschieht. Hier sind ein paar Bilder, aufgenommen am Bayerischen Ammersee:

Der Wetterdienst hat wärmere Temperaturen für das Ende der Woche angekündigt, aber in diesen Zeiten weiß man nie genau, was geschehen wird. Daher ist immer noch genügend Zeit mehr Bilder aufzunehmen. Draußen zu sein, ist mit der richtigen Kleidung kein Problem, aber es gibt immer ein paar typische Probleme: Kameras und Stative werden sehr kalt und das kann wehtun, wenn man länger die Handschuhe ausziehen muss. Die Akkus halten auch nicht so lange im Freien (wenn möglich in Körpernähe tragen). Man kann auch versuchen, so weit das möglich ist, Kameraeinstellungen wie Blendenzahl, schon vorher vorzunehmen befor man in die Kälte hinausgeht.

Auf den Hügeln, die den Ammersee umgeben, gibt es viele freie Felder und Bäche. Der Wind und das Eis haben auch hier zu bizarren Formationen geführt.

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Felsenklippen im Harz

Das Harzgebirge inmitten Deutschlands ist eines der ältesten Mittelgebirge in Europa. Anders als die Alpen haben diese Berge ihre besten Tage lange hinter sich. Heute sehen wir die Überreste eines einst stolzen Gebirges. Die konstante Verwitterung hat ihren Tribut gefordert.

Besucher können beeindruckende Ergebnisse dieser Verwitterungsprozesse sehen und wie sich die Natur über die Jahre verändert.

Im Harz gibt es tiefeingeschnittene alpine Täler, aber keine steilen Berggipfel. Der höchste Berg, der Brocken, gleicht an seinem höchsten Punkt mehr einem Plateau als wie einem Berggipfel.

Am Bekanntesten sind neben den endlosen Wäldern und Bachtälern wie dem Bodetal die Felsenklippen.

Die Klippen sind überall in den höheren Regionen des Harz. Sie sind berühmte Felsformationen. Manche von ihnen sind versteckt im Wald, während andere deutlich sichtbare Zeichen und Erhebungen in der Landschaft sind.

An manchen Plätzen schaffen sie tatsächlich einen alpinen Landschaftseindruck wie die Kliffs über dem Bodetal und dem Okertal.

Die Klippen sind oft beliebt bei Kletterern. Sie schaffen Herausforderungen und sollten nicht unterschätzt werden. Oft gibt es aber einen Wanderweg zu ihnen hinauf oder Leitern, die auf die Spitzen mancher Klippen führen.

Aus Sicherheitsgründen gibt es auch oft ein Geländer. Jedoch ist es besser, keine Höhenangst zu haben. Der Blick von der Spitze der Klippen ist fantastisch, aber auch manchmal eine Überraschung mit den gähnenden Abgründen, wenn man die Berglandschaft im Harz doch sonst eher als sanft erlebt.

Ich erinnere mich an eine Wanderung auf den “Ottofelsen”, die ein sehr beeindruckendes Erlebnis war. Aber von dort hinunter in die schwindelerregende Tiefe zu sehen, war eine Herausforderung. Der “Ottofelsen” ist eine prominente Klippe nicht weit von Wernigerode entfernt auf der Nordostseite des Brockenmassivs.

Spektakuläre Klippen gibt es sowohl auf der West- wie auch auf der Ostseite des Harzes. Sie inspirierten romantische Maler ebenso wie Schriftsteller. Johann Wolfgang von Goethe verbrachte viel Zeit im Harz. Er war sehr interessiert an Geologie und studierte die Felsenklippen.

Die Klippen haben immer schon die Fantasie beflügelt. In früheren Zeiten waren sie Kult-Orte und “Hexentanzplätze”. Ein bekannter Platz über dem Okertal ist die “Hexenküche”.

Die Klippen haben immer schon die Fantasie beflügelt. In früheren Zeiten waren sie Kult-Orte und “Hexentanzplätze”. Ein bekannter Platz über dem Okertal ist die “Hexenküche”.

Geschichten und Legenden machten die Felsenformationen berühmt. Manchmal ist ihr Charakter einschüchternd, manchmal sind sie bewundernswert oder einfach bizarr. Die Felsenformationen wirken wie das Werk eines gigantischen Bildhauers.

“Die Hexenküche” ist nicht weit von der “Kästeklippe” entfernt, einem bekannten Aussichtspunkt, wo man auch ein Restaurant findet.

Manche Felsklippen sind nur zu Fuß zu erreichen, während andere, wie die “Rabenklippe” leicht zugänglich sind, denn sogar ein Bus fährt dorthin. Die “Rabenklippe” ist nicht weit von Bad Harzburg entfernt und im Sommer sehr frequentiert.

Ich erinnere mich an die “Scharfenstein-Klippe” als einen besonderen und besonders beeindruckenden Ort. Die “Scharfenstein-Klippe” ist nicht weit von der ehemaligen innerdeutschen Grenze entfernt. Auf der Spitze des Kliffs hat man einen großartigen Blick hinunter in einen endlos scheinenden Wald. Auf der einen Seite sieht man dann das Brocken-Massiv und auf der anderen Seite den Stausee der Eckertal-Sperre.

Die “Feuersteinklippen” bei Schierke sind eine weitere bekannte Felsformation. Majestätisch ragen sie im Wald auf und sehen mysteriös aus. Hier kann man immer interessante geologische Entdeckungen machen. In der Nähe von Schierke befinden sich auch die sogenannten “Schnarcherklippen”. Diese sind eine Felsgruppe, wo manchmal der Wind ein spezielles Geräusch erzeugt, das so klingt, als würde jemand schnarchen. Es gibt dort auch die “Wollsackverwitterung”, ein besonderes Verwitterungsphänomen.





Die Felsenklippen im Harz sind zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Sie eignen sich auch als Rastpunkte während einer Wanderung. Geeignetes Schuhwerk ist wichtig, da es besonders nach Regenfällen mitunter sehr rutschig sein kann. Bei Gewittern sollte man die Klippen meiden.

Peter Engelmann

16. bis 18. Januar: Friederike stärkster Wintersturm seit Kyrill

Nach einem ruhigen, aber grauen Wochenende und ruhigem Montag frischte der Wind am Dienstag, den 16. Januar 2018, auf. Am Dienstagmorgen war der Himmel turbulent mit rasch ziehenden Wolken in Südbayern. Jedoch am nächsten Tag, als die Öffentlichkeit bereits über den Orkan Friederike informiert wurde und Unwetter erwartet wurden, wurde das Wetter in manchen Teilen Deutschlands bereits extremer. Bereits in der Nacht ereigneten sich durch Wintergewitter zahlreiche Unfälle

In Oberbayern war es ganz am Mittwochmorgen immer noch relativ ruhig, aber im Fünf-Seen-Land war es auf einmal so, als würde um 8.00 Morgens die Nacht wieder hereinbrechen.

Plötzlich wurde es immer dunkler. Ein Schneesturm mit Blitz und Donner setzte ein. Binnen Minuten waren die Straßen glatt und eine Menge Schnee fiel. Es hagelte sogar. Nach zehn Uhr klarte der Himmel auf und die Sonne war zwischendurch immer wieder zu sehen, aber es kam zu zahlreichen weiteren Schneeschauern.

 

In Dießen schneite es etwas weiter in der Nacht. Am Morgen danach war es wärmer. Dann nahm der Wind mächtig an Fahrt auf. Sturmwarnungen waren längst ausgesprochen worden. Die Wettermodelle waren immer noch etwas unterschiedlich. Aber der stärkste Orkan zog dann genau wie erwartet über Nordrheinwestfalen und Mitteldeutschland. Auf dem Brocken im Harz wurde anders als die angekündigten 160 Stundenkilometer, sogar über 200 Stundenkilometer gemessen. Aber auch in Süddeutschland waren sehr starke Sturmböen zu bemerken.

Schon bald wurde Friederike als der stärkste Wintersturm seit Kyrill angenommen, der auch ausgerechnet auf einen achtzehnten Januar damals fiel. Tatsächlich verursachte auch dieser Sturm viele Unfälle und viele Schäden bei seinem Zerstörungszug durch Deutschland.

Am frühen Nachmittag gab es noch immer etwas unterschiedliche Vorhersagen, ob sich der Sturm in den frühen Abendstunden abschwächen oder halten würde. Viele Schulen wurden für den Nachmittag geschlossen, Flüge vom Flughafen München storniert, Züge hatten Verspätung. Am späten Nachmittag stellte die Deutsche Bahn den Fernverkehr ein.

Um 16.30 am 18. Januar war der Himmel überwiegend klar, aber der Wind war immer noch sehr stark. Der meiste Schnee ist wegschmolzen und das so schnell, dass ganze Bäche die Straßen hinterflossen.

Die Folgen: als sich das Wetter in der Nacht beruhigte kamen immer mehr erschütternde Nachrichten über die kolossalen Zerstörungen, die “Friederike” angerichtet hat. Durch die Windspitzen hat es der Orkan in die Top-Fünf der stärksten Stürme der letzten 30 Jahre geschafft.




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https://youtu.be/P5T0oWqGT8M

Gute Wetter Beobachtungsplätze, zum Beispiel die Solitüde in Flensburg

Zwischen Deutschland und Dänemark befindet sich die Flensburger Förde. Diese zieht sich als langgestreckte und gebogene Bucht ins Land fast wie ein skandinavischer Fjord. Die Förde gehört zur Ostsee und endet landeinwärts bei der bekannten Stadt Flensburg. Diese war zeitweise eine dänische und eine deutsche Stadt. Es gibt hier auch beliebte Touristenziele wie die kleine Stadt Glücksburg oder die Halbinsel Holnis.

Die Gegend wird nicht nur viel von Touristen und Seglern besucht, auch Maler lieben die Angeliter Landschaft. Viele Menschen kommen im Sommer aus Berlin. Auf der anderen Seite in Dänemark, gibt es drei kleine Inseln, die “Ochsensinseln”, die ebenfalls besucht werden können und beliebt sind. Anders als das flache Nordfriesland auf Schleswig-Holsteins Westseite erinnert die Umgebung der Förde mit ihren grünen Hügeln und kleinen Wäldern an eine englische Landschaft.

Die Flensburger Förde ist ein großartiger Ort zur Wetterbeobachtung und zum Fotografieren. Es gibt viele Aussichtspunkte in Flensburg, an der dänischen Küstenseite oder an der Holnisspitze mit ihrer Steilküste, wo Besucher vorsichtig sein sollten. Es ist auch ein großartiger Ort um Vögel oder Sonnenuntergänge zu beobachten.

Die Ziele auf der deutschen Seite entlang der Förde sind durch die Nordstraße miteinander verbunden. Es gibt fantastische Beobachtungsplätze in Langballig und Habernis.

Doch eine lange Autofahrt ist gar nicht notwendig, denn auch innerhalb der Stadtgrenzen von Flensburg gibt es großartige Plätze. Ein Beispiel ist die “Solitüde”, ein Strand und ein kleines Viertel des Stadtteils Mürwik auf der Nordostseite von Flensburg. Die Solitüde ist bei den Flensburgern sehr beliebt. Seit einer langen Zeit gibt es auch ein Restaurant und im Sommer einen Schiffsanleger. Es ist ein großartiger Badeplatz, solange nicht zuviele Quallen auftauchen.

Aber insbesondere ist es ein großartiger Ort zum Photographieren. Es lohnt, diesen Ort das ganze Jahr über zu besuchen. Insbesondere, wenn die Touristen weg sind, herrscht dort eine einzigartige Atmosphäre.

Der Strand besteht aus einem Sandstrand und einige Wiesen. Solange ich mich erinnern kann steht dort eine Gruppe von Bäumen. Sie sind nie besonders groß geworden und erinnern mich immer an einen bestimmten Tarkowsky-Film.

Die meiste Zeit des Jahres gibt es hier Wind. Das Wetter ändert sich oft rasch und binnen Stunden können völlig verschiedene Bedingungen herrschen. Jedoch ist das Wetter weniger extrem als auf der Nordseeseite im Westen von Schleswig-Holsteing.

Kontraste und Farben sind auch anders, als wie an der Westküste, aber es gibt unglaublich viele atmosphärische Variationen. Die Farbe der Förde ändert sich auch sehr häufig.

Auch wenn es Ebbe und Flut auf der Ostseeseite im eigentlichen Sinne nicht gibt, schwankt der Wasserstand innerhalb der Förde. Wenn zum Beispiel der Wind aus Nordost kommt, wird das Wasser in die Förde gedrückt und da kann es am Hafen von Flensburg sogar zu Überflutungen kommen.

Der Platz ist ein Beispiel für etwas, was hier bereits mehrfach erwähnt wurde: Wenn Sie Wetter-Fotos oder Videos machen möchten, ist es gut, einige Beobachtungsplätze im Voraus zu kennen. Die Solitüde ist so ein Beispiel dafür. Sie ist leicht zu erreichen und hat eine großartige Umgebung. Immer wenn ich dort war, konnte ich große “Dramen” am Himmel beobachten.

Es ist sinnvoll sich auch so ein Inventar (vielleicht in einem Notizbuch) mit Landmarken und signifikanten Objekten, wie zum Beispiel diese Bäume, zuzulegen, da sie Bildern eine besondere Qualität geben und es mehr ist als nur Wolken und eine Wiese. Es ist spannend das gleiche Motiv über Jahre zu besuchen und dann Bilder mit ganz verschiedenen Stimmungen davon zu haben.





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